Über die Geschichte des Wildgeheges Březka wissen wir vor allem aus den überlieferten Erwähnungen und aus den Grundangaben im Theresianischen Kataster von 1713. Die Fläche betrug seinerzeit 1202 Seile, was in etwa 112 ha entspricht. Die älteste Angabe über die Zucht von Rehwild in Březka stammt aus dem August 1822, als Fürst Rohan Wild nach Hluboká (Frauenberg) bestellte. Die Quellen berichten ferner, dass es schon im Jahre 1826 beim Dorf Březka in einer besonders günstigen Lage ein Gehege mit einem Stammbesatz von 150 Stück Wild gab. Im Jahr 1852 hatte das Revier bereits eine Fläche von 153 ha, wovon 33 ha weiter der örtlichen Landwirtschaft für die Felderwirtschaft zur Verfügung standen.
Das Gebiet des Wildgeheges gehörte von der Zeit vor der Schlacht am Weißen Berg (1620) bis 1695 zur Herrschaft Lojovice und später zur Herrschaft Štiřín, wobei die Besitzer mehrfach wechselten. Unter ihnen waren der Schreiber des Königreichs Böhmen Kryštof Vratislav von Mitrovice, Viktoria Piccolomini, geborene Kolowratová und andere eine Erwähnung wert. Bedeutende Besitzer des Gutes Štiřín waren ab 1750 die Familie Salm, folgend der Fürst Rohan und ab 1831 schließlich der Graf Nostic, der schließlich das gesamte Gebiet 1840 mit einer Steinmauer umschließen ließ. Dergestalt entstand ein Wildgehege, in dem jährlich 40 Stück Damwild aus einer Herde von 150 Tieren erlegt wurden.
Im Jahr 1870 wurde das Wildgehege Březka vom Fabrikanten Ringhoffer erworben, der es bis zur erzwungenen Verstaatlichung im Jahr 1948 besaß. Nach 1948 wurde Březka vom tschechoslowakischen Staat übernommen – von der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften, die damals auch das Forschungsinstitut leitete, das 1959 nach vielen Veränderungen in ein Forschungsinstitut für Forstwirtschaft und Jagd umgewandelt wurde.
Aus dem Jagdbuch der Ringhoffers erfahren wir, dass ab den späten 1870er Jahren auch Kronprinz Rudolf und sein Gefolge, der Gouverneur von Prag und andere prominente Persönlichkeiten der damaligen Zeit als Jagdgäste nach Březka eingeladen wurden. Im Jahr 1932 wird erstmals eine Mufflonzucht mit acht Tieren nachgewiesen.
Wichtige Daten
Geschichte des Besitzes
1703 – Erwerb des Wildgeheges Ritter Karel Jindřich Mallonota de Caldes |
1713 – Besitzanzeige im Theresianischen Kataster (Fläche 112 ha) |
1729 – Anna Marie Alžběta Františka Serényová wurde neue Herrin des Wildgeheges |
1751 – Graf Leopold Antonín Salm-Reifferscheid erwarb die Gründe |
1760 – Umbau des Wildgeheges und Errichtung einer Steinmauer zur Einfriedung (Fläche 153 ha) |
1801 – Gräfin Valperka Kounicová – verheiratete Salmová wird Eigentümerin (erste Erwähnung der Damwildzucht) |
1822 – Erwerb durch den Grafen Allain Gabriel Rohan |
1828 – Nová Březka wird gegründet |
1831 – Das Wildgehege geht durch Kauf an den Grafen Erwin Nostic von Rheineck über |
1872 – Baron František Ringhoffer kauft das Wildgehege |
1945 – Das Wildgehege wird von den Staatsforsten verwaltet |
1948 – Übernahme durch die Agrarwissenschaftliche Akademie |
1959 – Das Wildgehege wird nun vom Forschungsinstitut der Waldwirtschaft und des Jagdwesens verwaltet |
Geschichte der Tierzucht
Am 13. August 1822 importierte der Graf Allain Gabriel Rohan Rehwild aus Frankreich und Italien |
1826 – Einbringung von Rehwild aus Orlík (Stammbestand im Wildgehege 150 stück) |
1893 – Jagd zu Ehren des Erzherzogs Franz Ferdinand d’Este |
1932 – Beginn der Mufflonzucht |
1933 – der erste „goldene” Damhirsch wird erlegt (180,45 CIC) |
1937 – ein Damhirsch mit 186,33 CIC wird erlegt |
1980 – erster Damhirsch über 200 CIC (200,30 CIC) |
1998 – Abschuss eines Damhirsches mit 201,23 CIC |
2010 – Beendigung der Mufflonzucht |
2014 – ein Damhirsch mit 217,70 CIC wird erlegt |
2018 – der bisher stärkste Damhirsch mit 228,25 CIC wird erlegt |